Arbeitseinsatz auf der Bad Kissinger Hütte
Drei arbeitsreiche Tage auf unserer Hütte
Für einen Pensionisten zu nachtschlafender Zeit, nämlich bereits um 7 Uhr, machte sich unser Arbeitsteam am Montag auf den Weg ins Tannheimer Tal um wichtige Arbeiten auf unserer Hütte durchzuführen. Unter Leitung von Hüttenwart Erich Lehenbauer fuhren Erwin Hippler, Richard Rechtenbacher, Reiner Simon und ich mit dem Sektionsbus, der mit Baumaterialien und Werkzeug schwer beladen war, zur Hütte. Die Fahrt verlief, was wegen der zahlreichen Baustellen auf der A 7 nicht selbstverständlich ist, problemlos und schon mittags fuhr Erich geschickt den Bus über den Forstweg bergwärts. Vom Ende des Forstwegs mussten wir die Werkzeuge und die 30 kg schweren Betonsäcke noch ca. 20 Minuten steil aufwärts zur Baustelle, der 2. Pumpstation, tragen. Vor allem Reiner und Richard bewiesen sich als richtige Lastentiere!
An der Pumpstation, die noch in diesem Jahr erneuert werden soll, musste das Fundament vergrößert werden. Die neue Station muss größer werden, damit der neue Wassertank einen Einstieg zur Reinigung bekommen kann. Erst wurden Erde und Bewuchs beseitigt, dann musste Fels mit dem Akkubohrhammer abgemeißelt werden. Mit diesen Vorbereitungen verflog die Zeit und als wir zur Hütte kamen wurden wir gerügt, weil wir die Abendessenszeit überzogen hatten.
Am nächsten Tag musste das erweiterte Fundament betoniert werden. Dazu wurde Kies benötigt, der in der Umgebung mühsam zusammengekratzt werden musste. Das Mischen des Betons von Hand erforderte viel Kraft. Immer wieder blieben Wanderer stehen und lobten unseren ehrenamtlichen Einsatz. Eine besonders nette Geste gab es, als einer spontan den Geldbeutel zückte und Erich einen Zwanzigeuroschein in die Hand drückte, als Spende oder für ein Bier. Das Betonieren ging zügig von Statten und bald konnte der Beton abgedeckt werden, damit ihn die Sonne nicht verbrennt. Dann wurden die Werkzeuge zum Bus zurückgebracht und wir stiegen wieder zur Hütte auf. Die heiße Sommersonne brachte uns alle ordentlich zum Schwitzen. Auf der Hütte wurde dann noch der morsche Holzbelag auf der Personalterrasse abgebaut.
Nach dem Abendessen wurden die erledigten Arbeiten und die Arbeiten für den nächsten Tag besprochen. Mit dem Hüttenpersonal dachten wir dann an den ersten Todestag unseres im letzten Jahr verstorbenen ersten Vorsitzenden Johannes Fiedler. Ein Bild von ihm hängt im Herrgottswinkel der Hütte.
Am Mittwoch wurde das an der Personalterrasse abgebaute Holz zerkleinert und im Schuppen aufgesetzt. Weiter wurden einige Stufen im Hüttenanstieg erneuert. Gestärkt mit einer guten Suppe aus der Hüttenküche machten wir uns am Mittag an den Abstieg, kauften im Tal den obligatorischen Bergkäse und erreichten problemlos am Abend Bad Kissingen.
Heinz Steidle