DAV-Bad Kissingen

Zeitungsbericht der Mitgliederversammlung

Zeitungsbericht der Mitgliederversammlung

Zeitungsbericht der Mitgliederversammlung von Klaus Werner

Mitgliederversammlung des Deutschen Alpenvereins Sektion Bad Kissingen e. V. am 31.03.2023

Eine Sektion mit 2.592 Mitgliedern, eine gutbesuchte Kletterhalle mit 1.300 Besuchern, eine Bad Kissinger Hütte mit über 5.000 Übernachtungen, eine florierende Jugendarbeit, eine gute finanzielle Basis und vor allem engagierte Mitglieder, die sich für die DAV-Sektion Bad Kissingen einsetzen. Mit dieser Erfolgsbilanz des Jahres 2022 im Rücken, präsentierte die Vorstandschaft auf der Mitgliederversammlung weitere Ausbaupläne für die Hütte im Tannheimer Tal und für die Geschäftsstelle am Geschwister-Scholl-Platz.

Für Oberbürgermeister Dr. Vogel, der sich entschuldigen ließ, überbrachte Stadtrat Wolfgang Speyer die Grüße an den größten Verein der großen Kreisstadt.

Vorsitzender Artur Zoll begrüßte 75 Mitglieder bei der Mitgliederversammlung der Sektion Bad Kissingen des Deutschen Alpenvereins e.V. Bei der Mitgliederstatistik wies er vor allem auf die gestiegene Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hin – knapp 600 sind unter 25. Weitere Interessenten könne man mit der DOSB-Initiative gewinnen, die bis zum 31. August Gutscheine im Wert von 40 Euro für neue Mitglieder auslobt, die auf den Jahresbeitrag angerechnet werden. In seinem Bericht streifte er die Aktivitäten, an denen Vorstandsmitglieder teilgenommen haben, und solche, die die Sektion selbst veranstaltet hat: über 400 Mitglieder konnte man damit aktivieren. In Bezug auf die Klimaschutzstrategie des DAV sei man erste Schritte gegangen und habe ein dreiköpfiges „Klimaschutz-Team“ installiert, dass momentan den Ist-Zustand bei der CO2-Belastung durch die Aktivitäten des Vereins erfasst und daraus eine Emissions-Bilanz erstellen wird. „Vermeiden - Reduzieren - Kompensieren“ sei das Ziel des DAV und seiner Sektionen und man möchte bis 2030 klimaneutral handeln: „Als DAV sind wir Vorreiter bei der C02-Neutralität.“ Dieses Ziel betreffe Mobilität sowie Veranstaltungen des Vereins sowie den Bau bzw. den Betrieb der Vereinsstruktur mit Hütten, Kletteranlagen und Geschäftsstellen. Ausbildungsreferent Jürgen Herold gab einen Überblick zu den Fachübungsleitern, zu deren Aus- und Fortbildungen und bilanzierte: „Alle 19 DAV-Trainer und drei BLSV-Übungsleiter sind auf dem aktuellen Ausbildungsstand.“

Mit einem Besucherzuwachs von 50 Prozent gegenüber 2021 begann Vorstandsmitglied Andreas Grau den Bericht zur Kletterhalle. Mit neuen Routen für alle Schwierigkeitsgrade sowie den sehr beliebten Kinder- und Jugendterminen wurde dieser Zuwachs erreicht. Verstärkt werde die Kletterhalle auch für Kindergeburtstage gebucht und sie wurde mit einer Reportage im „Rhön-Magazin“ über die Landkreisgrenzen bekannt. Jugendreferent Matthias Schmitt erläuterte das Konzept hinter dieser erfolgreichen Entwicklung: „Eltern sichern ihre Kinder selbständig und dadurch kommt es zu Netzwerken und Freundschaften.“ Mit zusätzlichen Angeboten wie Halloween- oder Nikolausklettern werde der Zusammenhalt gestärkt – knapp 25 Teilnehmer in den jeweiligen Gruppenstunden seien ein Beleg dafür. Für 2023 sind wieder Jugend- und Familienfahrten oder ein Kletterwochenende in der Fränkischen Schweiz geplant. Ergänzend hierzu wurde eine neue Jugendsatzung einstimmig beschlossen, die sich auf eine DAV-Mustersatzung bezieht und sowohl Ziele und Aufgaben als auch die Organe und Teilhabe der Sektionsjugend regelt.

Im Kassenbericht stellte Hartmut Breunig detailliert die Einnahmen und Ausgaben in Höhe von ca. 180.000 Euro dar und bilanzierte einen geringen Überschuss sowie einen sicheren Kassenbestand und keine Schulden. Die Kassenprüfer lobten und somit wurde die Entlastung des Vorstandes einstimmig erteilt. Gleiches galt auch für den Haushaltsplan 2023 und die geplante Erhöhung der Mitgliederbeiträge ab 2024. Hintergrund der Erhöhungen für die unterschiedlichen Mitgliedschaften seien u. a. zusätzliche Abgaben an den Hauptverein, der somit 55 Prozent der Mitgliedsbeiträge erhalte. Zusätzlich möchte man auch die Rücklagen stärken, denn die Sektion werde sich neuen Herausforderungen stellen müssen. Eine davon sei als erster Schritt der Umbau der Geschäftsstelle im Kletterzentrum, das um einen Anbau für ein zeitgemäßes Büro und einen Schulungsraum erweitert werden soll. In weiteren Bauabschnitten soll eine Boulderwand im Außenbereich gestaltet werden und eine Veränderung im Rahmen der Sanitär-, Umkleide- und Aufenthaltsräume ist ebenso angedacht. Geschätztes Bauvolumen: 360.000 Euro. „Mit diesen Investitionen wollen wir den Verein in den nächsten Jahren zukunftsfähig machen“, so Artur Zoll bei der Vorstellung der geplanten Baumaßnahmen. Das Konzept überzeugte und wurde einstimmig genehmigt.

Die Bad Kissinger Hütte im Tannheimer Tal

Als „sehr erfreulich“ bewertete Hüttenwart Erich Lehenbauer die Entwicklung bei den Übernachtungszahlen auf der Bad Kissinger Hütte. Mit 5.037 Übernachtungen ergab sich eine Steigerung von 16 Prozent gegenüber 2021, wobei man noch nicht das Niveau von 2019 mit 5.532 Übernachtungen erreicht habe. Zwar seien jährlich Reparaturen und bauliche Maßnahmen in und um die Hütte sowie zu deren Versorgung zu erledigen, doch dank der Eigenleistungen im Umfang von 1.000 Stunden seien die Aufwendungen kalkulierbar. Auf der anderen Seite erziele man mit den Einnahmen aus der Pacht und den Übernachtungen einen Überschuss im mittleren fünfstelligen Bereich. Lob gab es für die Hüttenwirtin Sabine Wirth, die sich über gute Online-Buchungen für 2023 freuen kann. „Die Wochenenden sind fast ausgebucht“, freute sich Erich Lehenbauer und ebenso über die Auszeichnung „Hütte des Monats“ durch die Fachzeitschrift „ALPIN“ in der Ausgabe August 2022.

Grund genug über weitere Maßnahmen nachzudenken, die die Attraktivität der Hütte erhalten bzw. steigern. In seinem Haushaltsplan 2023 listete er deshalb nicht nur die erwartbaren Einnahmen und Ausgaben auf, sondern Aufwendungen in Höhe von ca. 240.000 Euro für bauliche Maßnahmen. Diese Investitionen fließen in die Erneuerung der Sanitäranlagen, in die Optimierung des Küchenbereichs und in die Anschaffung einer Photovoltaikanlage auf dem Hüttenanbau. Seiner Ansicht nach sinnvolle Investition, um den gestiegenen Ansprüchen gerecht zu werden, um den Arbeitsablauf zu verbessern oder um die CO2-Neutralität zu erreichen. Hierfür rechnet Lehenbauer mit Zuschüssen und einem Darlehen des Deutschen Alpenvereins. Doch bevor die Versammlung diesen Plänen zustimmen konnte, hatte der Hüttenwart noch eine Alternative parat: Statt der Erneuerung des Sanitärbereichs möchte er eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, in der es um die Erweiterung des Erdgeschosses um 25 Quadratmeter geht. Dadurch soll ein neuer Sanitärbereich und zusätzlich ein notwendiger Trockenraum für Kleidung und Schuhe entstehen. Hierfür müsste man sich zwar in den Fels graben, aber technisch sei das möglich, glaubt Lehenbauer. In der Diskussion hierzu ging Lehenbauer auf die Bedenken ein und betonte: „Wenn die Studie ergibt, dass es möglich ist, dann wird dies in der nächsten Mitgliederversammlung zur Abstimmung gestellt.“ Falls nicht, dann sollen der Sanitärbereich wie vorgestellt ertüchtigt werden.

Ehrungen:

Eine dreifache Überraschung hatte Vorsitzender Artur Zoll auf der Mitgliederversammlung parat. Drei Mitglieder, die seit Jahrzehnten der Sektion die Treue halten und durch ihr Engagement herausragen, wurden durch das einstimmige Votum der Versammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Erwin Hippler ist seit 1967 bei der Sektion, war 15 Jahre zweiter Vorstand, Teilnehmer bei zahlreichen Touren und Aktivitäten sowie als Bauingenieur maßgeblich bei allen großen Bauvorhaben der Sektion beteiligt.

Lothar Schmitt ist Mitglied seit 1964, Teilnehmer an zahlreichen Kletter- und Hochtouren und als Elektromeister ebenfalls an allen großen Bauvorhaben beteiligt.

Heinrich Schlereth ist Mitglied seit 1982, Teilnehmer bei Bergtouren und im Wanderbereich und hat sich als Elektriker ebenfalls bei allen Baumaßnahmen eingebracht.

Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften mit Urkunde/Ehrennadel

70 Jahre: Dr. Helmut Schachenmayer

60 Jahre: Wolf-Rüdiger Stubenvoll

50 Jahre: Marika Hahn,     Winfried Göppner, Herrmann Türk

40 Jahre: Erich Lehenbauer, Christa Klauer, Franz Klauer, Guenter Ellmann, Ina Wallauer, Gabriele Friedrich, Andreas Ellsässer

25 Jahre: Bernhard Rosenheimer, Ruth Habermann, Paul Herterich, Wolfgang Herold, Thomas Fikar, Rita Müller, Udo Müller, Walter Schultheiß, Günther Faulstich, Martin Weissenberger, Dietmar Roßmanith, Margot Barkowsky, Monika Oser, Karl-Heinz Morbitzer, Heidrun Ruppert, Wolfgang Koch, Christine Köhler-Theißen, Margarete Hippler, Klaus Abert, Barbara Jenrich-Abert