DAV-Bad Kissingen

Das Naturschutzgebiet Schwarze-Berge

Die „Schwarzen Berge“ sind das zweitgrößte Naturschutzgebiet Bayerns außerhalb der Alpen.

Schutzzweck

Erhaltung der artenreichen Bergwiesen; Umwandlung der Fichtenforste in standortheimische Laubwälder; Sicherung der Feucht- und Trockenstandorte; Bewahrung der einzigartigen Kulturlandschaft. Entstehung Die Schwarzen Berge sind durch den Vulkanismus im Jungtertiär geformt worden. Drei Gesteinsarten, bestehend aus Basalt, Muschelkalk und Buntsandstein prägen den geologischen Untergrund.

Entwicklung

Ohne den Einfluss des Menschen wäre das Rhöner Mittelgebirge fast völlig von Laubwald bedeckt („Buchonien“). Bis in das 18. Jahrhundert gab es keine Fichten! Rodungen und landwirtschaftliche Nutzung haben erst allmählich zu der offenen, parkartigen Landschaft geführt. Gleichzeitig entwickelten sich unterschiedliche Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Die fehlende Rentabilität in der Landwirtschaft, insbesondere in höheren Lagen führte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu starken Aufforstungstendenzen. Zwischen 1950 und 1990 verdoppelte sich die Waldfläche. Auf diese Weise ging leider viel von der Eigenart der Schwarzen Berge verloren. Dieser Prozess konnte 1993 durch die Ausweisung als Naturschutzgebiet gestoppt werden.

Bewahrung

Durch die schleichende Veränderung des „Landes der offenen Fernen“ wurden die Bestände von Trollblume, Wollgras, Orchidee und Arnika sowie Wachtelkönig, Birkhuhn, Bekassine etc. stark dezimiert. Trotzdem sind die bunten, abwechslungsreichen Wiesen das Markenzeichen der Schwarzen Berge geblieben. Nur an wenigen Stellen in Deutschland treffen wir noch so großflächige „Storchschnabel-Goldhafer-Wiesen“ an, die uns im Juni mit ihrem typischen blauen Blütenkleid erfreuen. 

Der Schutz kann auf Dauer nicht allein durch die Naturschutzgebietsverordnung gesichert werden. Es liegt an der Gesellschaft, nicht zuletzt auch an uns Mitgliedern eines Naturschutzverbandes, sich für dieses Fleckchen Erde einzusetzen, indem wir z. B. verstärkt regionale Produkte aus der Rhön erwerben und auch die landeskulturellen Leistungen der Landwirte honorieren.

Norbert Mitter