DAV-Bad Kissingen

Eisklettern im Tannheimer Tal

Eisklettern im Tannheimer Tal

Gelber Schnee und blaues Eis- Jugendfahrt Eisklettern im Tannheimer Tal

In einem Bus beladen mit metallenen Waffen brach die Jugend der Sektion am einem Wochenende mitten im Mai in Richtung Tannheimer Tal auf- der verlockenden Wintersonne den Rücken zukehrend, um an schattigen Orten gefrorene Wasserfälle fürs Eisklettern zu finden.
Als Neulinge auf diesem Terrain lernten wir an diesem ersten Tag unter dem imposanten blauen Eisfall einiges- vom Gehen mit krallenähnlichen Steigeisen über das dumpfe „Tock“ einer gut geschlagenen Eisaxt bis zu schmerzlichen Lektionen von gefrorenen Zehen.
Im Toprope war die Herausforderung gut zu meistern und allen war das Erfolgserlebnis vergönnt, vom Ende der Route auf die bunten Helme der anderen herunterzuschauen.
Das Eisklettern hat seinen ganz eigenen Reiz, der sich aus der Faszination des Ortes und der gezielten Gewalt der Hiebe und Tritte in eine splitternde, tropfende Wand zusammensetzt.
Pünktlich zum Sonnenuntergang verließen wir die Starzlachklamm zufrieden, mit müden Armen und vom Stehen auf der Wand
ausgelaugten Waden.
Auch am Haldenseefall erwarteten uns schöne Kletterstunden an einer kompakten Wand. Die erfahrenen Eiskletterer unter uns demonstrierten uns Grundlegendes zum Setzen von Eisschrauben und Bohren von Sanduhren- Fixpunkte, die in der Theorie haarsträubend klingen, in der Praxis aber erstaunlich solide sind.
Die Krönung des Tages war der Abstieg, der diesen Namen eigentlich nicht verdient- der tiefe weiche Schnee verleitete dazu, den Hang einfach herunterzurutschen.
Schneebestäubt und -berauscht unten angekommen hatten wir den Winter mit allen Sinnen erfahren.
Pia Weilbach